Foto (Rechte freigeben) Bildunterschrift: „Familiendruck der Erstausgabe des Grundgesetzes von 23. Mai 1949“

Nina Scheer erinnert an den 125. Geburtstag von Dr. Elisabeth Selbert, der „Mutter der Gleichberechtigung“

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“- dieser Satz wurde vor 72 Jahren in der deutschen Verfassung verankert. Dem Einsatz von vier Frauen ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Gleichstellung der Geschlechter im Artikel 3 des Grundgesetzes aufgenommen wurde. Anlässlich ihres 125. Geburtstags am 22. September 2021 wird an die Sozialdemokratin und Juristin Dr. Elisabeth Selbert und die weiteren drei Mütter der Gleichberechtigung Helene Weber, Frieda Nadig und Helene Wessel erinnert. 

Wie die Protokolle des Parlamentarischen Rats zur Erarbeitung der Verfassung beweisen, war auch die Aufnahme der Gleichstellung ein harter Kampf. Durch eine landesweite Kampagne gelang es Elisabeth Selbert jedoch, besonders die Frauen, auch in den unterschiedlichen Frauenverbänden und Gewerkschaften, zu mobilisieren und die Verankerung des „Gleichberechtigungs-Satzes“ im Mai 1949 zu erwirken.

Dr. Nina Scheer: „In der Erinnerungskultur geraten Frauen, die den Lauf der Geschichte prägten, oft in Vergessenheit, womit auch die Geschichtsschreibung verzerrt wird. Insofern ist es mir ein besonderes Anliegen, aktiv an den Geburtstag von Dr. Elisabeth Selbert zu erinnern und ihren Einsatz für die Gleichberechtigung als Bestandteil unserer Verfassung zu würdigen. Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist über 70 Jahre später noch nicht erreicht. Frauen sind noch immer in Führungspositionen unterrepräsentiert, verdienen rund 18 Prozent weniger Bruttostundenlohn als Männer und im Deutschen Bundestag ist ihr Anteil mit 31 Prozent auf einem erneuten Tiefstand. Im Wahlkreis 10 stehen neben acht männlichen nur zwei weibliche Direktkandidatinnen zur Bundestagswahl, wobei die Vertreterin der AfD für eine Partei mit dem niedrigsten Frauenanteil im Bundestag steht – eine Partei, die auch programmatisch Diskriminierungen noch verschärft, statt sie zu beseitigen. Sowohl der 22. September als auch die Bundestagswahl müssen als politischer Appell für mehr Engagement zugunsten einer gleichberechtigten Gesellschaft verstanden werden – auf allen Ebenen.“

Bildunterschrift: Foto (Rechte freigeben) 
Bildunterschrift: „Familiendruck der Erstausgabe des Grundgesetzes von 23. Mai 1949“

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